Fremdsprachensatz

Vorsicht, Caution, Précaution, Осторожно!

Immer dann, wenn Dokumente übersetzt werden, ist Fremdsprachensatz (auch DTP / Desktop Publishing) ein Thema. Hierbei werden landesspezifische Regeln für Schriftzeichen und Schriftsatz berücksichtigt und auf deine Inhalte übertragen.

Du verkaufst z.B. ein Produkt ins Ausland, für das der Endkunde einen Beipackzettel oder eine technische Anleitung benötigt – hier ist jeder dazu verpflichtet, diese Informationen in der landestypischen Sprache zur Verfügung zu stellen. Es zählt also nicht nur eine saubere Übersetzung durch einen Muttersprachler – die richtige Darstellung ist dabei genauso entscheidend. Du vermittelst durch gute und richtige Darstellung also auch Qualität im Ausland.

Jedes Land bringt in der Typografie ein eigenes (zum Teil DIN-genormtes) Regelwerk mit. Und genau hier setzt Fremdsprachensatz an.

Typische Dokumente für den Fremdsprachensatz 

  • Offizielle / notarielle Dokumente
  • Technische Dokumentationen
  • (Medizinische) Beipackzettel
  • Wissenschaftliche Arbeiten
  • Verpackungsmaterialien
  • Marketingunterlagen & Präsentationen
  • Kataloge
  • uvm.

 

Vor der Übersetzung: Daten VORBEREITEN

CAT-Systeme und austauschformate

Du hast ein Dokument, das in mehrere Sprachen übersetzt werden soll – z.B. eine Indesign-Datei. Weil man nicht davon ausgehen kann, dass Übersetzer über die entsprechenden Software-Lizenzen für Indesign, FrameMaker und Co. verfügen, muss dein Inhalt so aufbereitet werden, dass der Übersetzer es unabhängig vom Layout-Programm bearbeiten kann. Der Übersetzer ist also nicht für die Optik / Grafik des Inhalts verantwortlich.

Professionelle Übersetzer arbeiten daher mit sogenannten CAT-Systemen (Computer-Aided Translation), die den Text aus deinem Layout ziehen und es nach der Übersetzung wieder passgenau überführen. Diese „Überführung“ ist durch (oft XML-basierte) Austauschformate, je nach Layoutsoftware, möglich. Im Fall von Indesign wäre das Austauschformat IDML (früher: INX). Andere Austauschformate: MIF, XML, TTX, RTF.

Oft verwendete CAT-Systeme sind z.B. Across, SDL Trados,  Lokalize oder andere, sogar eigene Entwicklungen von Übersetzungsbüros. Wichtig ist, dass ein System die Texte alle sauber einlesen kann – noch wichtiger ist allerdings, dass das System konsistent und langfristig eingesetzt wird, um eine Translation-Memory aufzubauen.

 

Das A und O deiner Übersetzungen:
Die Translation-Memory

Die Translation-Memory ist eine Bibliothek deiner Inhalte. Auftrag für Auftrag werden darin deine Texte archiviert. Das hat viele Vorteile.

Bereits übersetzte Inhalte aus älteren Aufträgen müssen nicht erneut übersetzt werden. Man spricht dann von 100%-Matches. Ist dies der Fall, zahlst du nichts dafür. Haben sich nur wenige Wörter oder Abschnitte geändert, zahlst du entsprechend weniger.

Stück für Stück ermöglicht eine Translation Memory dir auch eine feste Terminologie für diverse Sprachen aufzubauen. Damit stellst du sicher, dass bestimmte Begriffe immer gleich und konsistent übersetzt werden. 

Du sparst also auf Dauer Geld und Zeit, wenn du alle Aufträge mit dem Übersetzungsbüro deines Vertrauens umsetzt.

Eine gute Datenvorbereitung ist Grundlage für einen effizienten Übersetzungsprozess. Für eine reibungslose Übersetzung werden die Dokumente für den Einsatz von CAT-Systemen optimiert.

Warum man Daten „putzen“ muss

Bevor man Texte im CAT-System erfasst, müssen die Dokumente und Inhalte auf einige Faktoren hin geprüft und optimiert werden. Manchmal stecken darin viele überflüssige oder problematische Elemente, die man so nicht wahrnimmt. Überflüssige Leerzeichen, manuelle Umbrüche und Trennungen, unnötige Tabulatoren, Texte in Grafiken, fehlerhafte Querverweise uvm. – all das kann einem nach der Übersetzung regelrecht „um die Ohren fliegen“. Deshalb sollte im Vorfeld unbedingt durchgeputzt werden. 

Was beinhaltet eine Datenvorbereitung?

  • OCR und Textrekonstruktion aus einer PDF oder einer Hard-Copy, Dokument-Nachbau
  • Entfernen manueller Silbentrennungen und Umbrüche
  • Löschen von überflüssigen Leerzeichen und Leerräumen
  • Überprüfen von Verlinkungen und Querverweisen
  • Bildprüfung: Texte aus Grafiken extrahieren
  • Überprüfung auf Vollständigkeit aller Inhalte
  • Prüfung der Schriften auf Funktion für die Zielsprache (Darstellung von Sonderzeichen) / ggf. Wahl einer Ersatzschrift

Spare dir Zeit und Geld

Auf den ersten Blick wirken Dokumente gut gelayoutet, sind aber auf den zweiten Blick nicht geeignet für eine Übersetzung. Dann kann die Datenvorbereitung richtig teuer werden. Oft ist die Datenvorbereitung teurer als die eigentliche Übersetzung. Das ist gar nicht nötig, wenn man ein sauberes Template, also eine Layoutvorlage, entwickelt und sich an ein paar Regeln beim Inhalt hält.  

Du willst wissen, ob dein Layout für die Übersetzung geeignet ist oder willst lernen, wie man Handbücher, technische Dokumentationen und andere Dokumente entwickelt? 

Ich prüfe deine Dokumente, entwickle ein Konzept oder schule dich in Sachen Layout für Übersetzungen. Idealerweise nutzt du dafür Word, Indesign oder FrameMaker. 

Nach der Übersetzung: FREMDSPRACHEN-SATZ

Nach der Übersetzung durch einen Muttersprachler werden die Inhalte aus dem CAT-System zurück in das ursprüngliche Layout übertragen. Je nach Sprache ist eine Nachbereitung unbedingt empfehlenswert wenn nicht sogar unumgänglich. 

Typische sprachspezifische Anpassungen / Leistungen:

  • Layout-Spiegelung für RTL-Sprachen (Right-to-Left-Sprachen, z.B. Arabisch, Hebräisch, Farsi)
  • Ersatzschriften wählen, Schriftanpassungen
  • Anpassungen der Sprachexpansion*
  • Inhaltsverzeichnisse, Querformate und Glossare prüfen und aktualisieren
  • Qualitätsprüfung, Prüfung auf Konsistenz
  • Einarbeiten von Korrekturen, Versand an Übersetzer zur finalen Prüfung
  • Vorschau-PDF und/oder Druckdatenerstellung

Unterstützte DTP-Formate

Bei diesen Programmen kann ich dir helfen:

  • PDF (Adobe Acrobat)
  • Microsoft Office (Word, Excel, PowerPoint, Visio)
  • Adobe FrameMaker, Indesign, Illustrator
  • XML, SGML, HTML
  • QuarkXpress

Ganz gleich, ob du eine Übersetzung planst oder bereits übersetzte Dokumente vorliegen hast – ich unterstütze dich in der professionellen Aufbereitung fremdsprachlicher Inhalte. 

* Sprachexpansion = vergleicht man die Quellsprache mit der Zielsprache stellt man fest, dass die Sprachen unterschiedlich viel Raum / Platz im Layout einnehmen. Sie laufen also unterschiedlich lang. Deshalb empfiehlt es sich immer etwas Puffer im Layout einzuplanen. Nimmt man den deutschen Inhalt als Maßstab, so hat man z.B. im Russischen und Französischen eine Expansion, also einen Zuwachs, von ca. 15–20%.

Typische Fragen und Antworten

Übersetzt du auch?

Nein, aber ich arbeite seit vielen Jahren mit guten Übersetzern und Übersetzungsbüros zusammen, die verschiedene Kernkompetenzen haben. Gerne gebe ich dir hier ein paar Kontakte und vermittle dir jemanden weiter. Ganz gleich ob es um technische oder medizinische Inhalte, um Marketing-Übersetzung oder notarielle Dokumente geht – frag gerne einfach ein.

Verstehst du alle Sprachen, die du bearbeitest?

Ich selbst bin in 4 Sprachen „zuhause“ und verstehe insgesamt ca. 14 Sprachen (aufgrund der Sprachwurzeln der Romanistik und Slawistik). Das hilft mir vor allem bei der Qualitätsprüfung von Dokumenten. Dennoch muss ich nicht alle Sprachen verstehen, die ich bearbeite. Alle Dokumente werden final erneut durch einen Muttersprachler geprüft und ggf. korrigiert.

Bearbeitest du auch asiatische Dokumente?

Ja, speziell für das Chinesische und Japanische habe ich Skripte entwickelt, die es mir erlauben Schriften, Schriftlauf (links nach rechts oder oben nach unten) und Kerning optimal anzupassen. Hier empfehle ich dir auch gerne geeignete Schriften und Schriftkombinationen, die dem Ausgangslayout entsprechen.

Brauche ich Fremsprachensatz wirklich?

Wenn du im Ausland mit deinen Dokumenten ernst genommen werden möchtest – ja! Handelt es sich um eine simple Übersetzung von Dokumenten, die wenig Reichweite haben, muss das nicht unbedingt sein.

Je mehr Wert du darauf legst deine Inhalte zielsprachenkonform aufzubereiten, desto hochwertiger wirkt dein Inhalt. Du vermittelst also auch eine ganz andere Qualität.